Chronik der Hütte Weckbach

Die Entstehung der Hütte Weckbach geht auf das Jahr 1930 zurück. Damals hatten Herr Kohn und der Bankdirektor Herr Gerhard in diesem Gebiet die Jagd gepachtet. Aus dieser Zeit finden sich auch Gemälde in der Weckbacher Kirche die von Ihnen gestiftet wurden. In den Jahren 1930 / 1931 errichteten Sie das jetzige Hauptgebäude als Jagdhütte.

Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges wechselten die Jagdpächter. Nun hatten Herr Gerhard und Herr Klein die Jagdrechte. Ab 1952 übernahm diese Herr Lang, der neben der damaligen "Gerhardhütte" eine zweite Jagdhütte errichtete, die sogenannte "Heidrunhütte" oder "Heidehütte". Denn damals war der ganze Berg ein Meer aus blühender Heide. 1961 wurde diese wieder abgebaut und in ein neues Revier versetzt.

Um diese Zeit wurde die Jagdhütte von Herrn Gerhard an eine Bank verpfändet und durch Pfarrer Roos der Pfarrgemeinde Freudenberg am Main im Jahre 1965 erworben. Zug um Zug wurde die ehemalige Jagdhütte zum Jugendfreizeitheim / Gruppenhaus umgestaltet und im Jahr 1981 offiziell vom Bürgermeister der Gemeinde Weilbach Herrn Breunig eingeweiht.

Seit dieser Zeit stand die Hütte im Besitz der Pfarrgemeinde Freudenberg und wurde laut der mit der Marktgemeinde Weilbach geschlossenen Satzung an Jugendgruppen, Vereine und Verbände der beiden befreundeten Gemeinden vermietet.

2006 wurde die Hütte von der Pfarrgemeinde an Ihren langjährigen Hausmeister und Ansprechpartner vor Ort verkauft.

 

 

Über Weckbach und seine Geschichte

Die Entstehung Weckbachs war wohl bereits um das Jahr 1000 als Rodungssiedlung des Klosters Amorbach. Zu dieser Zeit gab es unterschiedliche Namen wie: Weggebach - Wekkebach - Wickebach. Allerdings wurde Weckbach im Jahre 1266 erstmals urkundlich erwähnt, als der Schutzvogt des Klosters Amorbach Ulrich der III. von Dürn Güter in Weckbach an das Kloster Amorbach zurück gibt. Unter der Herrschaft der Herren von Dürn wurde nicht nur die Wildenburg gebaut, sondern auch kleinere Schutzburgen an Stellen, an denen mehrere Täler zusammen kamen. So wurde das Weckbacher Wasserschloß errichtet, das als Schutzburg mit Wassergraben und Zugbrücke und als ansehnliches Hofgut mit eigener Schäferei beschrieben wurde. 1272 wurde Weckbach von den Edelleuten von Dürn an das Erzbischoftum Mainz verkauft, unter dessen Herrschaft es bis 1803 stand. 1395 gab es in Weckbach schon 8 Höfe, das zum Schloß gehörende Hofgut und eine Mühle. Im 14. 15. und 16. Jahrhundert hatten die Herren von Erlbach die Burg als Lehen, von denen sich auch Teile des Ortswappens ableiten. Ihr Hof stand neben der St. Wolfgang Kirche in Wörth, die auch der Namensgeber der von Ihnen 1486/1487 in Weckbach errichteten St. Wolfgang Kirche war. 1528 gab es schon 14 Höfe in der ständig wachsenden Gemeinde. 1555 bekam der Hofmeister Eberhard Rüd von Collenberg das Weckbacher Wasserschloß für sich und seine Nachkommen als Erblehen. Später wurde es den Adligen Ehrenberg, Gemmig und deren Nachkommen übertragen. 1803 kaufte der Fürst zu Leinigen mit dem Kloster Amorbach auch die Mainzer Besitze wie das Weckbacher Wasserschloß. In der Zeit danach wurden die Gebäude mehr und mehr abgetragen, es ist anzunehmen daß viele Häuser aus dieser Zeit mit den Steinen des ehemaligen Wasserschloßes gebaut wurden.

 

In allen selbständigen Dörfern gab es früher bestimmte Vorschriften. Hier ein Auszug der Gemeindevorschiften aus der Zeit von 1862-1889 (ca.300 Einwohner):

Wer mit einem Kuhfuhrwerk durch die Ortsstraßen fuhr mußte bei den Kühen gehen und durfte nicht auf dem Wagen sitzen bleiben.

Hunde durften nicht in Wirtshäuser oder zu öffentlichen Veranstaltungen mitgenommen werden.

Frei herumlaufende Hunde mußten tagsüber einen Maulkorb tragen.

Nachts durften nicht mehr als 4 Personen auf der Straße zusammen stehen, das umhergehen von mehreren Personen bei Dunkelheit war verboten.

Preise für Fleisch mußten öffentlich ausgehängt werden, auch beim Schlachten auf dem Bauernhof.

Wer den Preis für Brot erhöhen wollte mußte dies 3 Tage zuvor öffentlich aushängen.

Baden im Ohrnbach durften nur die Buben, an der Mühle die Werktagsschüler, oberhalb der Mühle die Sonntagsschüler.